Unbeachtet drang jahrelang Wasser aus dem stillgelegten Löschwasserhydranten gegenüber des ehemaligen Gasthofgebäudes. Es entstand eine feuchte Fläche in der Wiese. Immer wieder haben sich Autos festgefahren, Trecker hinterließen tiefe Spuren im matschigen Untergrund. Nachforschungen ergaben, dass es sich nicht um einen Stadtwasseranschluss handelt, sondern um einen richtigen Brunnen, der ein unterirdisches Wasservorkommen anzapft. Nach der Stilllegung hat sich das Wasser seinen eigenen Weg an die Oberfläche gebahnt. Kontinuierlich, ob Sommer, ob Winter floss ein Rinnsal, das ich mit ein paar Spatenstichen in den nahen Gulli leiten konnte.

Zunächst habe ich die Höhe des Wasserstandes und die Fliessgeschwindigkeit und Wassertemperatur verfolgt und siehe da, egal ob heißestes Sommerwetter oder kältester Winter, alle drei Faktoren blieben konstant!

Dass hieß für mich, dass es sich um Tiefenwasser handeln musste.

Im Jahr 2009 bekam ich die Erlaubnis von der Gemeinde Schnega, dieses Wasser, das bisher einfach in die Fläche floss, offen zu halten. Im Rahmen einer Gemeinschaftskunstaktion der Kulturellen Landpartie „Was mache ich hier?“ entstand so 2010 ein kleiner Quellteich.

Die Trinkwasseruntersuchung ergab reinstes Wasser.
Über die tatsächliche Tiefe unsers Quellbrunnen darf weiter spekuliert werden. Ich tippe auf einen gemeinsamen Ursprung mit dem Külitzer Quellwasser.

Bei meinen naturkundlichen Führungen habe ich in jenem Jahr die „Wege des Wassers“ in den Fokus gestellt. Dabei konnte ich die überregional bekannte Quelle in Külitz mit einbeziehen. Hydrologie ist ein in weiten Teilen noch nicht erforschtes Feld. Die oberirdischen Wege kann man meist sehen.

Leider fehlt uns das Geld für die Unterhaltung des Quellteichs. Das Wasser sucht sich weiter seinen Weg.

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